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2020 01 Argentina II

Autorenbild: Peter van der GugtenPeter van der Gugten

Aktualisiert: 30. Jan.

Tina und ich fliegen nach Argentinien und weiter hinauf nach Bariloche.

Dort finden wir eine Estancia, die von 2 Damen aus Niederlande betrieben wird und bei denen suchen wir Pferde zu mieten. Sie vermitteln uns an einen Nachbarn, der 5 Pferde hat und nach einigem Zögern bereit ist uns 2 davon für 2 Wochen zu vermieten.

Wir vereinbaren einen horrenden Preis, 600 USD aber wir haben 3 gute Pferde und für

den Besitzer ist das viel Geld.


Tag 1 Als wir am nächsten Tag kommen, will er die Pferde beschlagen haben, aber wir treffen ihn in seinem Häuschen und da ist noch gar nichts geschehen. Er will uns die Pferde nicht geben. Er hat Angst um sie.

Nach 2 h gutem Zureden, willigt er ein, die Pferde doch für uns zu beschlagen und wir

schauen ihm zu, wie er mit traurigem Werkzeug und gebrauchten Eisen, die Pferde zu beschlagen versucht. Helfen dürfen wir ihm nicht. OK. so gut, 3 h später sind die 3 Pferde mit Eisen versehen, und wir hoffen, dass sie mal wenigstens die ersten Tage halten.

Tina macht ein Assado und wir übernachten wieder bei den beiden Damen, um dann am nächsten Morgen die Pferde zu satteln und zum Dina Huapi trail, der uns zu den 5 Seen bringen soll, aufzubrechen. Am Nachmittag treffen wir einen Gaucho, der die beiden Damen besucht, und sie erzählen ihm von unserem Vorhaben. Begeistert lädt er uns ein, ihn zu besuchen, auf dem Weg nach Norden. Wir können ihm nicht sagen, wann wir dort sein werden, versprechen aber vorbei zu kommen.



Tag 2

In der Früh am nächsten Morgen satteln wir auf und reiten Richtung Nahuel Nuapi National Park. Der Trail ist nicht ausgeschildert, aber sonst gut sichtbar im Gelände. Der Weg zum Start und den Trail selber habe ich auf meinem Garmin und es lässt sich ganz ordentlich an mit den drei Pferden. Ich reite die kräftigere Stute, und Tina den kleineren Wallach. So hat es sich der Beisitzer gewünscht. Wir folgen dem Trail durch hügelige Landschaft und auf der anderen Talseite sind Mapuche Siedlungen zu sehen. Wir übernachten an einem kleinen Nebenfluss und geniessen ein Bad und die ruhige Atmosphäre.



Tag 3

Der nächste Tag bringt einige Hindernisse, aber nichts was uns aufregen könnte und wir reiten gemütlich nach Norden. Nur ich habe immer wieder Diskussionen mit meiner Stute und wir werden einfach nicht so richtig warm. Wir überqueren einen Pass auf der Landstrasse und unten im Tal wollen wir an einer Quelle die Wasserflaschen auffüllen und ich steige ab um im Gebüsch an den Bachlauf zu gelangen. Meine Stute entscheidet jedoch, dass sie Durst hat und drängelt an mir vorbei in diesen Bachlauf hinein. Dieser ist mit meterhohem Dickicht überwuchert und als ich sie von weiter oben zurück schicken will, damit ich ans saubere Wasser komme, drückt sie sich an mir vorbei und klettert den Bachlauf immer weiter hoch. Ich kann ihr im Geäst nicht folgen und kehre zurück, frustriert, weil ich immer noch die 3 Wasserflaschen leer mit schleppe. Tina sitzt auf ihrem Wallach und als ich aus dem Dickicht wieder ans Licht komme, meint sie nur, "Wenn der Grizzly eine Stute jagt..... Wo ist sie frage ich, und sie zeigt auf die andere Talseite, wo die Stute genüsslich Gras am zupfen ist. Ich fülle die Wasserflaschen und reiche sie Tina, um mein Pferd holen zu gehen, aber als diese mich kommen sieht, marschiert sie weiter den Weg zurück den wir gekommen sind. Immer so

30 m Abstand vor mir läuft sie den Pass wieder hinauf, den wir gerade runter gekommen sind. Zum Glück kommt mir ein Auto entgegen, und ich bitte den Fahrer um zu drehen, damit ich meine Stute wieder einfangen kann. Er willigt ein und wir fahren der Stute hinter her, den Berg hinauf und auf halbem Weg zum Pass, kann der Fahrer die Zügel greifen und anhalten. Ich bedanke mich, steige aus und schnapp mir die Zügel und führe meine Lieblingsstute wieder den Pass hinunter. Als der Fahrer wieder zu mir aufschliesst, fragt er mich warum ich nicht reite, und entgegen meiner Gewohnheit, bergab immer zu führen, steige ich auf und reite sie den Berg hinunter. Strafe muss sein.

Gegen Mittag kommen wir an einen kleinen Ort, an dem es köstlich nach gegrilltem Fleisch duftet und nach dem wir ein paar Lebensmittel eingekauft haben, finden wir unten am Fluss die Quelle des Duftes. Corizzos, liegen auf einem Grill, aber sie sind noch nicht gar, so lassen wir die Pferde grasen, trinken eine Limo und quatschen mit dem Verkäufer der Würste, der sie auf dem Grill immer wieder wendet.

Bald haben wir diese vertilgt und müssen nun die Pferde einzeln über die Stahltrossen Brücke führen, um auf die andere Flussseite zu gelangen.



Die Brücke ist gemeistert und weiter geht es dem Fluss entlang. Wir traben und folgen der Strasse, die uns vom Gaucho in Bariloche genannt wurde. Bald sollten wir die Estancia erreichen, von der er gesprochen hatte, und nach einigem suchen, fanden wir dann auch die Einfahrt zu seinem Gelände. Wir reiten den Fahrweg hinauf und kommen oben auf der Kuppe an ein Tor. Wir steigen ab, und machen auf uns aufmerksam und ein knapp 40jähriger Mann kommt hinauf und fragt, was wir wollten. Tina erklärt ihm, dass ein Roberto uns eingeladen hätte ihn besuchen zu kommen, worauf der Mann erklärt er sei der Bruder und ja wir seien herzlich Willkommen. Sie hätten nicht gewusst, wann wir einlaufen würden, deshalb hätten sie vor 2 Tagen mit der Party bereits begonnen, und sie freuten sich, dass wir nun endlich auch da seine. Er würde dem Roberto Bescheid geben und dann würde er auch kommen. Wir satteln ab, lassen die Pferde frei laufen, als plötzlich der Duft von faulen Eiern in meine Nase steigt. Ich bück mich und stelle fest, dass ich auf ein Hühnerei getreten bin, dass eines der hier freilaufenden Hühner, die die Nacht in den Bäumen auf dem Anwesen verbringen, hier mitten auf der Weide gelegt hat.

Wir werden zu Tisch geben, auf dem die Reste von einem kleinen Schwein in Portionen auf einem Brett verteilt liegen und die Leute begrüssen uns, als wären wir alte Freunde. Es wird viel gelacht und aus dem Radio ertönt Argentinische Volksmusik. Wein wird ausgeschenkt und wir geniessen die fröhliche Stimmung. Es sind sicher etwa 20 Personen und Kinder und wir sitzen an einem kleinen Feuer, in dem Tortillas im Oel bruzeln. Etwa 2 Stunden später taucht dann auch Roberto auf, der uns freudig begrüsst, aber gleich wieder in seiner Cuchina verschwindet und etwas später mit einer Gitarre auftaucht und sich dann zu uns an den Tisch setzt. Mit seiner 25 cm langen Klinge, die er in einer Scheide im Gürtel am Rücken trägt, schneider er sich die Fingernägel, und fängt dann von der Gitarre begleitet an zu singen. Es sind melancholische Melodien, aber im Chorus stimmen all mit ein und lachen, als er die Strophe beendet.



Tag 4 Es wird spät, als wir endlich unsere Matratzen im Gras ausbreiten und uns Schlafen legen. Am Morgen macht uns Roberto Frühstück und lässt es sich nicht nehmen uns ein Stück zu begleiten, da er die Schlüssel zu einigen Toren hat, die wir unterwegs öffnen müssten, um weiter reiten zu können. Es dauert etwas bis er auch reisefertig ist, und so ist es schon bald Mittag als wir uns verabschieden, und er wieder zurück kehrt. Wir reiten weiter den Berg hinauf und einer Geissenherde vorbei und kommen auf der anderen Seite wieder an einen Zaun, der in der typisch argentinischen Weise aus 7 Litzen besteht, wobei die oberste Stacheldraht ist. Die Litzen sind alle 14 m durch einen im Boden versenkten mit Bohrlöchern versehenen Pfosten und alle 2 m durch Latten mit Bohrlöchern durchgezogen.

Wenn man einen Pfosten findet, der nicht mehr gut verankert ist, kann man diesen rausziehen, die ganzen 28 m auf den Boden legen, und die Pferde laufen einfach drüber.

Dies taten wir denn auch und kamen ins nächste Tal des Lagos Melinquina.


Hier schlagen wir unser Camp am Ufer des Zuflusses auf. Wir versuchen Heu auf zu treiben, damit unsere Pferde nicht das dürftige Gras oben an der Strasse knabbern müssen, haben aber kein Glück, denn der Ort besteht aus nur einer Pension, und diese ist zu. Als ich von meiner Erkundung zurück kehre, sehe ich einen kleinen LKW der mit Heu beladen ist die Strasse entlang kommen und ich halte ihn an, um zu fragen, ob wir etwas Heu von Ihm kaufen könnten. Er willigt ein und wir erhalten 2 Ballen Heu von ihm, und laden ihn zu Mate Tee ein. Da er Hufschmied ist, und unsere Eisen dringend erneuert werden müssen, vereinbaren wir, dass er morgen um 9.00 Uhr nochmal kommt und dann unsere Pferde beschlägt. Wir bezahlen ihn fürstlich fürs Heu und versprechen noch mehr Geld wenn er morgen dann auftaucht.


Tag 5 Wir holen den verpassten Schlaf vom Vorabend nach und sind gut erholt schon um 6 Uhr in der Früh wach. Wir machen Frühstück, Kaffee und Mate und warten, aber es ist 10 Uhr und er ist noch immer nicht da. Da wir wussten, dass auf der nächsten Estancia ein Schmid Pferde beschlagen würde an diesem Tag, entschieden, wir dass Tina per Anhalter zu dieser Estancia fährt und ich noch eine Stunde warte, ob unser Freund von gestern vielleicht doch noch kommt. Es ist halb 12 als ich entscheide, mit den drei Pferde zur Estancia zu reiten, wo der Schmid seine Arbeit machen sollte. Nicht ganz einfach das ganze, da ich mit zwei Handpferden unterwegs bin auf einer Stute, die mich die ganze Zeit nervt, weil sie stehen bleibt, sobald eines der Führstricke ihre Hinterhand berührt. Dann dreht sich der Wallach im Kreis und ich kann absteigen, um die Leinen wieder zu sortieren. Irgenwann habe ich die Schnauze voll, und entscheid die 3 zu führen, und binde mir den Zügel der zickende Stute um den Bauch, während ich die beiden anderen führe.

Trotzdem bleibt sie immer wieder stehen, um nach Gras zu schnappen, was dazu führt, dass ich nicht wirklich gut vorankomme. An einer solchen Gelegenheit, schnappt sie mal wieder nach dem Packpferd, welches buckelnd davon schiesst und dabei seine Ladung verteilt. Ich binde die Stute an ein Gebüsch, den Wallach daneben und gehe das Packpferd sammt Ladung einsammeln. Packe neu auf und hole die beiden anderen und weiter gehts, diesmal das Packpferd am Bauch, und die Stute am Sattelhorn des Wallaches angebunden.

Noch immer muss ich ab und an ziehen, aber es geht wesentlich leichter voran. Und nach einer Weile scheint es richtig gut zu klappen. Fast zu gut. Als ich nachschaue, ist die Stute nicht mehr am Sattelhorn, sondern steht 500 m weiter zurück auf einem Stück Gras.

Also wieder anbinden und zurück die Stute holen. Ich habe einen dicken Hals, denn es ist drückend heiss, und ich habe noch ca 15 km vor mir. Kaum sind wir wieder zu viert, als ich an ein Tor komme, das mit Schloss versperrt ist. Es gibt einen Zaun den ich öffnen kann, um auf die andere Seite zu kommen. Gesagt getan und es klappt auch ganz gut, die drei durchs Tor zu buggsieren, aber kaum 20 m weiter ist ein Kuhrost, an dem es kein vorbeikommen gibt. Links geht es steil über Felsen zum Fluss runter und rechts ist eine Felswand. Keine Chance. Die Pferde kommen so nicht einfach rüber. Ich binde die 3 an und fange an grosse Steine, die an der Felswand liegen zu schleppen und fülle damit die

Zwischenräume des Rostes auf. Nach gefühlten Stunden habe ich eine 50 cm breite Brücke über den Rost, auf dem die Pferde den Rost überwinden können. Als die Pferde auf der anderen Seite sind und ich gerade weiter will, sehe ich Rinder auf der anderen Seite. Scheisse, also muss ich doch zurück bauen. Aber gerade dann kommt ein Auto angefahren und der Fahrer hilft mir die Steine wieder zurück zu schleppen. Muchas Gracias und weiter gehts. Ich folge dem immer schmaler werdenden Fahrweg, der langsam zu einer doppelten Spur im Gras mutiert, und sehe in der Ferne eine Gabelung.

Als ich dort ankomme, finde ich Tinas Tränkeflasche am Wegweiser stehen und entscheide, dass ich die Fahrspur verlasse und dem Pfad folge, der hier links abbiegt.

Etwa 20 Minuten später stehe ich wieder an einem Zaun eines Puestos und Kinder kommen an den Zaun, um mit mir zu reden. Es sind Mapuche und ich verstehe sie kaum, aber sie holen den Papa und der erklärt, nein mit den Pferden dürfe ich nicht rein, da müsse er erst die Donna fragen, aber ja die Tina sei hier, schon seit ein paar Stunden, aber er wisse nicht wo. Ich bitte die Kinder die Tina zu suchen, die spazieren gegangen ist, und etwa 30 minuten später taucht sie dann auch auf. Als sie nachfragt, wegen den Pferden und ob wir hier bleiben können bis morgen, hat der Gaucho inzwischen bei der Besitzerin nachgefragt und diese hat die Einwilligung gegeben. Wir dürfen die Pferde aufs Land bringwen und weiden lassen, und wir können beim Puesto nächtigen. Aber sie hat den Hufschmied noch nicht gesprochen, aber der muss hier durch, wenn er nach Hause fährt und er ist noch auf der Estanzia. Wir machen es uns gemütlich, die Kinder sind an unseren Sachen sehr interessiert und wir werden ins Puesto eingeladen. Es ist schon fast 9 Uhr abends, als ein Truck zum Puesto kommt und am Tor anhält. Es ist unser Schmied und er verspricht morgen um 9 Uhr da zu sein und die Pferde zu beschlagen. Jetzt ist er zu müde, er hat 16 Pferde gemacht heute. Wir hoffen und gehen schlafen. Mal sehen ob es war wird manana.




Tag 6 Pünktlich um 9 ist der Hufschmied da und fragt uns ob die Pferde schmiedefromm wären. Wir bejahen, aber er nimmt sicherheitshalber ein Halfter aus dem Auto, dass eine Nasenbremse ersetzen soll. Er erklärt uns ausführlich wie das Teil funktioniert und es schaut dramatisch humaner aus, als eine Nasenbremse. Er zieht es dem Wallach über, aber der steht wie ein 1 ob mit oder ohne dem Teil. Der Hufschmied. ausgebildet von Huf-Balance macht einen super Job beim Ausschneiden und Aufnageln der Eisen. Absolut Perfekt. Wir sind begeistert. Die anderen beiden kommen genau so dran, und stehen ausserordentlich brav. Er freut sich und kommt gut voran und als es ums bezahlen geht, meint er, da wir Gäste in Argentinien wären, würde er uns einen Sonderpreis machen.

Wir zahlten 120 Dollar für alle drei Pferde. Muchas Gracias.



Wir setzen unsere Reise fort, und nach den gestrigen Abenteuern, reite ich den Wallach und Tina die Stute. Und siehe da. Es funktioniert problemlos. Tina hat die Stute im Griff und mein Wallach ist sowieso super ruhig. Wir reiten den Weg wieder zurck bis zur Abzweigung und folgen dem Hauptweg nach Lago Hermoso. Nach ca 9 h im Sattel entscheidne wir an einer Stelle mit gutem Gras, halt zu machen und unser Camp auf zu schlagen.



Tag 7 Am nächsten Tag kommen wir zum Lago Villarino und der Weg ist super gut zu machen. Wir kommen gut voran, und ich geniesse es wieder ein Pferd unter mir zu haben das spurt. Wir finden eine idyllisches Plätzchen am Ufer und zäunen die Pferde ein. Wäsche wird gewaschen und wir nehmen ein Bad im See.



Tag 8 Um 6 Uhr in der Früh stehen wir auf, Frühstücken und packen unsere 7 Sachen auf die Pferde. Um Halb 8 sind wir unterwegs und queren die Landbrücke zum nächsten See dem

Lago Corentoso. Unterwegs finden wir einen Kiosk, an dem wir Tapas und Bier kaufen können und geniessen diese, während die Pferde grasen. Wir kommen zu einem Camping, und gleich daneben findet eine Argentinische Fiesta mit Rodeo und Tanz statt. Wir haben Mühe unsere Pferde durch all die LKW und Zelte zu bugsieren und finden ganz unten am See einen Platz, wo wir sie anbinden können. Wir können unser Zeugs nicht unbewacht lassen, also wechseln wir uns ab, die Stände und Buden der Aussteller zu besichtigen.

Tina trifft eine Frau, mit der sie ins Gespräch kommt und die uns einlädt sie am Abend zu besuchen. Es wird eine Zeit ausgemacht und ein Treffpunkt vereinbart. Dort wo die Pferde angebunden sind ist inzwischen ein ganzer Trupp Leute, die ebenfalls ihre Pferde dort angepflockt haben und auf einem Feuer Asssado zubereiten. Als Tina zurück kommt werden wir von den Mapuche, die hier ihr Lager ausbreiten eingeladen, mit Ihnen Abend zu essen. Wir schauen dem Rodeo zu, welches anders als in USA abgeht, da wird in der Mitte an einem Pfahl ein Pferd angebunden, zwei Reiter links und rechts von dem Pferd helfen einem Gaucho auf das angebundene Pferd, und sobald er sitzt wird das Pferd freigelassen und es düst buckelnd ab und er versucht oben zu bleiben. Das Pferd steigt und geht auf den Hinterbeinen ein paar Schritte, während der Gaucho am Pferd in der Horizontalen hängt. Kurz bevor das Pferd sich nach hinten überschlägt, kommt er wieder hoch und das Pferd landet auf den Vorderhufen, um buckelnd wieder los zu schiessen. Die beiden Reiter flankieren das Pferd und halten es am Kopfstück fest, so dass der Gaucho absteigen kann. Der Kandidat hat 99 Punkte. Oder landet im Krankenhaus.


Es wird getanzt und dazwischen treten Folklore Gruppen auf, während wir hinauf gehen, zum Treffpunkt der vereinbart war. Aber leider hat sich unsere Gastgeberin das anders überlegt und lässt uns hängen. Wir kehren zu den Mapuche zurück und werden von denen eingeladen, die Nacht und den morgigen Tag mit denen zu verbringen. Es wird ein vergnüglicher Abend, verköstigt von den Mapuche und müde vom Tag.



Tag 9

Wir sind eingeladen, die Mapuche Familie auf ihrer Estanzia im Naturpark Cuyin Manzano zu besuchen. Sie geben uns die genauen Koordinaten und wir reiten los, während die Familie ihre Sachen packt und die Pferde verlädt. Wir treffen sie wieder auf der Strasse zu ihrer Ranch und der Chef der Familie sattelt sein Pferd und reitet mit uns nach Hause. Es ist eine hügelige Landschaft mit Bäumen und Sträuchern, die wir durchreiten und bald kommen wir in ein Gebiet in dem es offensichtlich gebrannt hat. Ruinen eines LKWs und von Stallungen sind zu sehen, und als wir nachfragen, erklärt er uns, dass ein Vulkanausbruch in der Region, vor x-Jahren, einen Brand ausgelöst hat, der auch diesen Teil des Parks verwüstet hat. Es habe Asche geregnet und die Kühe wären in 20 cm Staub gestanden. Dank der Hartnäckigkeit seiner Frau, die gegen den Willen der Männer, einen reichen weissen Nachbarn um Hilfe gebeten hatte, haben die Kühe überlebt.

Wir erreichen das Wohnhaus und voller Stolz zeigt uns Manual der Chef, die Einrichtung, die er aus Naturstämmen selber gezimmert hat. Wir besuchen die Stallungen, füttern die Tiere und helfen mit wo wir können.



Die Mapuche Familie ist vor langer Zeit, und sie wissen leider nicht mehr genau, wann und haben auch keine Papiere dafür, hier in dieses Tal gezogen, haben gerodet und das Wohnhaus aufgebaut. Jetzt etwa 80 Jahre später wurde dieses Teil des Landes zu einem Naturpark erklärt und sie sehen sich mit der Forderung der Regierung konfrontiert, die Region verlassen zu müssen, eben weil es ein Naturpark ist. Sie kämpfen dagegen an.

Tag 10

Manuel nimmt uns auf einen Tagesritt in die Berge und die Pferde freuen sich, mal ohne Gepäck unterwegs zu sein. Es ist eine herbe Landschaft mit viel Fels und Gebüsch und tollen Aussichten. Manuel und seine Frau sind unglaublich Gastfreundlich und laden uns ein sie nächstes Jahr wieder zu besuchen.


Tag 11 Wir übernachten noch einmal und brechen dann am nächsten Morgen auf um nach Bariloche zurück zu kehren. Der Gaucho, dessen Pferd wir geliehen haben, freut sich unglaublich, uns und seine Pferde wieder zu sehen und ist ganz begeistert davon, dass sie sogar ordentlich beschlagen sind. Ueberschwänglich bedankt er sich bei uns und meint, er

hätte schon gewusst, dass er sich auf uns verlassen könne. Nun seine Worte und sein Handeln waren nicht ganz deckungsgleich, und da er schon so einen guten Preis für die Miete gemacht hat, entscheiden wir, dass es kein zusätzliches Trinkgeld gibt. Wir waschen nochmals Wäsche bei den beiden Niederländerinnen und diese bringen uns am nächsten Tag zum Bussbahnhof, wo wir in den Bus nach Mendoza einsteigen.


Wir verbringen weitere 2 Wochen mit Tinas Reisegruppe in Mendoza und Salta und geniessen das Argentinische Gaucholeben. Unterwegs stossen wir zufällig, auf Roland Berg, der hier in Argentinien regelmässig unterwegs ist und treffen seine Reisebegleiterin bei den Pferden.







SALTA



 
 
 

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